Vielleicht in einem anderen Leben,
vielleicht zu einer anderen Zeit,
vielleicht wär aus uns wirklich was geworden,
wo jetzt nichts mehr übrig bleibt.
Mein Herz schlägt immernoch für dich,
und es gibt sonst nichts, was mich hier hält,
aber ich bin Nichts für dich,
und das ist das, was mich am meisten quält.
Vielleicht in einem anderen Leben,
vielleicht zu einer anderen Zeit,
hättest du uns eine Chance gegeben,
und wir wären gemeinsam frei.
Da ist nichts.
Da ist nichts.
Da ist nichts.
Da ist nichts in mir.
Da ist nichts.
Da ist nichts, was mich ausmacht, was die Menschen schert.
Da ist nichts.
Da ist nur Dreck, der den Leuten sagt, sie sollen mich auch so behandeln.
Da ist,
da ist,
da ist einfach nichts.
Und ich spüre die Leere in mir, wie sie mich zerfrisst, und mich auseinanderreißt, und mich zerdrückt.
Nichts.
Da ist nichts.
Da bin nur ich.
Ich bin wütend.
Ich bin wütend über Steuergeldverschwendung, die die Politik nicht schert.
Ich bin wütend über Menschen, die keine Rettungsgasse bilden, und über die, die sie missbrauchen.
Ich bin wütend über die schlechte Gesetzeslage z.B. zur Bestrafung von Rettungsgassenverweigerern.
Ich bin wütend über die ganzen Behördenschwächen, die bei jedem Fall hoch kommen, und sofort vergessen werden. Wie bei Natascha Kampusch. Wie bei dem 9-jährigen Jungen, den seine Eltern für Sex verkauften. Wie bei so vielen misshandelten Kindern, von denen Ämter wussten, und nichts getan haben. Wie bei so vielen misshandelten, leidenden, verreckenden Tieren, bei denen Ämter Bescheid wissen, aber nichts tun, und es kaum Strafen gibt.
Ich bin wütend über den Kosnum. Ist's billig, ist's recht. Egal, ob das Schwein 30 Minuten brauchte, bis es starb. Hauptsache es kostet 0,50€ pro Kilo.
Ich bin wütend über Vergewaltiger, die nur zwei
Jahre im Knast sind.
Ich bin wütend über Deutschlands Arschkriecherei in jeden Arsch, der genug Geld oder Macht hat. Egal ob Erdogan, VW oder Scheichs. Wir geben diesen Menschen Macht, weil wir nicht auf den Tisch hauen.
Ich bin wütend über Betriebe, die ihre Azubis wie Dreck behandeln. Und darüber, dass die IHK sowas nicht schert.
Ich bin wütend über so viel mehr.
Ich bin wütend und ich kann nicht mehr. Ich kann keine Nachrichten mehr lesen und kann kein Radio mehr hören. Denn da ist so viel Wut über so viel Unrecht.
Und das ist alles, woraus unsere Welt besteht.
Ich hasse es, wie die Medikamente alles unterdrücken. Monoton lebe ich von Tag zu Tag, jeden Abend durchlebe ich wieder Schmerz.
Und immer, wenn ich mir wünsche in die Klinik zu gehen, denke ich immer nur daran, dass es mein Leben versauen und ich nie wieder einen Job finden würde.
Eine Lücke im Lebenslauf ist der Tod. Da höre ich die Stimme meiner Mutter im Kopf. Und dann die, wie sie vor meiner Therapeutin sagt, sie wolle mich niemals unter Druck setzen.
Vom ersten Tag an hat sie mir gesagt, dass ich ohne Job verloren bin.
Und jetzt habe ich einen Job, und bin verlorener denn je.
Ich erinnere mich nicht mehr, wer ich bin.
